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05.07.22 –
Die niederbayerischen Grünen-Abgeordneten MdB Erhard Grundl, MdB Marlene Schönberger, MdL Rosi Steinberger und MdL Toni Schuberl waren am Sonntag auf „Neun-Euro-Tour“ in Zügen ihrer jeweiligen Wahlkreise unterwegs. Ziel war nicht nur ein plakatives Bekenntnis zu den niederbayerischen Bahnstrecken und allgemein zum Ausbau des ÖPNV, sprich zu einer ökologischen Verkehrswende. Sie wollten auch mit Menschen ins Gespräch kommen und sie nach ihrer Meinung zum Neun-Euro-Ticket befragen. Aus Straubing kam am Sonntagmittag Erhard Grundl am Bahnhof Zwiesel an, wo er mit dem aus Grafenau angereisten Toni Schuberl zu einer Gesprächsrunde in den Gasthof „Zur Waldbahn“ eingeladen hatte. Erschienen waren vor allem Grünen-Mitglieder, darunter einige Mandatsträger, aber auch Anton Weghofer, der als Vertreter von Go-Vit mitdiskutierte – der Verein kämpft seit Jahren vor allem für den Regelbetrieb auf der Strecke Gotteszell-Viechtach. Weghofer sprach auch prompt einige der aus jahrelangen Versäumnissen resultierenden Hindernisse für einen funktionierenden ÖPNV an: den auf sich warten lassenden zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Plattling-Landshut, die am Bahnhof Deggendorf nicht an den Zugfahrplan angepassten Stadtbusse, die für berufliche Pendler unattraktiv lange Fahrzeit auf der landschaftlich wunderschönen Strecke Viechtach-Gotteszell. Es gebe aber auch positive Entwicklungen wie den ab Dezember 2022 geltenden Stundentakt auf der Strecke Zwiesel-Grafenau.
Kritisiert wurde von einigen Diskussionsteilnehmern das mangelnde Interesse großer regionaler Wirtschaftsunternehmen wie etwa der Firma Rohde & Schwarz in Teisnach, die trotz eines nach ihr benannten Bahnhaltepunkts ihren Mitarbeitern nicht den Umstieg auf die Bahn schmackhafter mache und stattdessen riesige Parkplätze baue. „Das Engagement könnte auch dahin gehen, dass man für die Strecke vom Werk zum Bahnhof und zurück Elektroräder bereitstellt“, wurde ein weiterer Aspekt für eine Verkehrswende ins Gespräch gebracht. Ein straßenbegleitendes Radwegenetz nicht nur für die Freizeitnutzung wird von den Grünen seit Langem gefordert. Toni Schuberl erinnerte daran, dass die kostenlose Fahrradmitnahme in der Waldbahn auf Grünen-Anträge in den Kreistagen Regen, Freyung-Grafenau und Deggendorf zurückgeht. Das Problem der begrenzten Mitnahmekapazitäten könne durch spezielle Fahrrad-Waggons wie in Tschechien gelöst werden, „das sollte bei der nächsten Ausschreibung berücksichtigt werden“. Möglich sei vieles, wenn man nur wolle, sagte Schuberl.
Einig waren sich MdB Grundl und MdL Schuberl, dass das Neun-Ticket keine aktionistische Kampagne sei, sondern viele Menschen zum Ausprobieren von Bahn und Bus animiere. Das Ziel für die Politik dagegen sei, „möglichst viel daraus zu lernen“. Grundl betonte: „Die Botschaft an die Menschen ist: Der ÖPNV ist noch nicht optimal, aber wir können ihn nutzen“, altbekannte Probleme müssten endlich angegangen werden. Am heftigsten werde das Neun-Euro-Ticket von den politischen Gruppierungen bemängelt, die jahrzehntelang den ÖPNV kaputtgemacht haben.
Die gemeinsame Wegstrecke von Zwiesel nach Gotteszell nutzten die beiden Abgeordneten wieder, um mit Fahrgästen über das Neun-Euro-Ticket zu reden. Für Toni Schuberl ging es dann nach Plattling und Passau weiter, Erhard Grundl fuhr mit der RB 38 nach Viechtach. Auch hier gab es Gelegenheit, Meinungen zu hören. Die waren überwiegend positiv und begeistert, aber es wurde auch gefragt: „Ihr verhelft den Leuten ein Vierteljahr lang zu billigen Urlaubsfahrten, doch was kommt später?“ Am Spätnachmittag fuhr Grundl zurück über Gotteszell und Plattling nach Straubing, wo eine Abendveranstaltung mit MdL Rosi Steinberger auf ihn wartete.
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Bündnis 90 / DIE GRÜNEN
Kreisverband Regen
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DE 9674 1514 5002 4027 0348
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