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Grüne im Gespräch mit IHK: Mehr Übereinstimmung als erwartet

17.05.22 –

Zu einem Meinungsaustausch haben sich Vertreter des Grünen-Kreisverbands Regen und der IHK Niederbayern getroffen. Anlass war eine Resolution des IHK-Gremiums Regen Ende vorigen Jahres, die prognostizierte, dass „die Hauptlast beim Personen- und Güterverkehr weiterhin die Straßen zu tragen haben werden.“ Dementsprechend setze man sich für einen weiteren Ausbau der Straßeninfrastruktur im Landkreis ein. In einem vehementen Widerspruch hatten damals sowohl die Kreisvorstandschaft als auch die fünf Kreisräte von Bündnis 90 / Die Grünen gefordert, dass stattdessen der jahrzehntelangen Vernachlässigung des Schienenverkehrs entgegengewirkt und von veralteten Straßenausbauplänen abgerückt werden soll. Konkret sollten die regionalen Wirtschaftsbetriebe dazu ermutigt werden, den Gütertransport auf der Schiene, ÖPNV-Boni, Carsharing- und Fahrrad-Anreize für Angestellte sowie logistische Kooperationen regionaler Betriebe und touristische Modelle „ohne Auto“ voranzutreiben.

Infolge dieser in der Presse veröffentlichten Replik hatte das IHK-Gremium Regen die Grünen zum Meinungsaustausch eingeladen. Teilnehmer waren von der Grünen-Kreisvorstandschaft Laura Amberger – als Unternehmerin selber IHK-Mitglied – und Jens Schlüter, 3. Bürgermeister von Zwiesel, sowie Martin „Faxe“ Lippl, Referent für Umwelt, Energie und Klima im Zwieseler Stadtrat. Die IHK wurde vertreten durch Gastgeber Franz-Xaver Birnbeck, IHK-Vizepräsidentenund Vorsitzender des IHK-Gremiums Regen, Klaus Jaschke, Mitglied der Geschäftsführung der IHK Niederbayern, sowie Daniel Rother, IHK-Regionalbetreuer für den Landkreis Regen.

Sehr schnell einig war man sich, dass der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im Landkreis attraktiver gestaltet werden sollte. Dabei müssen aber die besonderen Herausforderungen des ländlichen Raumes berücksichtigt werden, so dass bisherige und in urbanen Gebieten funktionierende Standardlösungen in keiner Weise ausreichen. Letztlich sei es aber die gemeinsame Aufgabe aller Entscheidungsträger und Interessenten vor Ort, die Menschen für die öffentlichen Verkehrsmittel zu begeistern – wenngleich gerade in den ländlichen Regionen das Auto in der Praxis auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen werde.

In diesem Zusammenhang betonten die anwesenden Vertreter der Grünen, sie seien keine grundsätzlichen „Straßengegner“; ihre Priorität sei aber der vorausschauende Erhalt bestehender Straßen, nicht die Umsetzung neuer Bauprojekte. So bevorzugen zwar beispielsweise beim B85-Ausbau in Viechtach die Mehrheit der regionalen IHK-Vertreter die „große Lösung“, die die Grünen als überdimensioniert ablehnen. Dass aber vor allem die Ertüchtigung der Riedbach-Brücke oberste Priorität haben müsse, darüber bestand unter allen Gesprächspartnern klare Einigkeit.

Sowohl die Delegation des Grünen-Kreisverbands Regen als auch die Repräsentanten der IHK Niederbayern zogen daher ein sehr positives Fazit aus dem Gespräch und wollen sich auch in Zukunft zu wichtigen Themen austauschen, um miteinander für die Region Gutes zu erreichen.

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