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20.03.18 –
Fukushima-Mahnwache als Plädoyer gegen Atomkraft und für echte Energiewende
Zum 7. Jahrestag der atomaren Katastrophe in Fukushima fand in Viechtach wieder eine Mahnwache vor der Stadtpfarrkirche statt. Organisiert hatten die Kundgebung auch heuer Vertreter von Bündnis 90 / Die Grünen und von Zukunft Viechtach. Gedacht wurde der Opfer des Super-GAU am 11. März 2011, der weite Landstriche in Japan nuklear verseucht hat. Die Hilflosigkeit gegenüber der unsichtbaren Gefahr veranschaulichte ein Plakat, das sogenannte Big Bags zeigt. In unzähligen dieser Riesenbehälter werden noch heute in Japan 13 Millionen Kubikmeter Strahlenmüll im Gelände gelagert.
„Fukushima ist überall!“ Gerd Winklbauer vom Regener Kreisvorstand der Grünen erinnerte daran, dass auch die deutschen Atommeiler eklatante Mängel aufweisen. Nach Fukushima beschloss die deutsche Regierung den Ausstieg aus der Atomkraftnutzung. „Doch die dringend notwendige Energiewende dümpelt vor sich hin!“ Weltweit seien 441 Atomreaktoren am Netz, in Deutschland laufen noch sieben Meiler und einige Forschungsreaktoren. „Dabei werden schon jetzt 17.000 Tonnen hochradioaktives sowie 600.000 Kubikmeter mittel- und schwachradioaktives Material an die nachfolgenden Generationen vererbt.“ Die Endlagersuche für den Atommüll geschehe weitgehend ohne Mitsprache der Bevölkerung. Doch sowohl die Gefahren als auch die Kosten der Atomkraft betreffen die Allgemeinheit. Massive Lobbyarbeit verhindere, dass die Stromkonzerne haftbar gemacht werden. Nur eine Brennelemente-Steuer würde die Kraftwerke unrentabel machen und die Konzerne zum Umdenken zwingen. Auf Kernkraft könnte schon heute ganz verzichtet werden, betonte Winklbauer: „Hochmoderne Gaskraftwerke wären der ideale Partner für Erneuerbare.“ Auch auf die schwerwiegenden und langfristigen Folgen eines Atomunfalls ging Winklbauer nochmals ein. Aktuell soll in Fukushima kontaminiertes Wasser ins Meer abgeleitet werden, weil die Auffangbecken voll sind. Alle drei Reaktoren, in denen es zu einer Kernschmelze kam, müssen immer noch gekühlt werden. Laut Berichten ist die Erkrankungsrate bei Schilddrüsenkrebs im Umfeld um ein Vielfaches höher als der Landesdurchschnitt.
Auch Stadträtin Christine Hagengruber (Zukunft Viechtach) richtete einige Worte an die ca. 40 Teilnehmer der Mahnwache. Sie finde keine Antwort auf einige Fragen, z.B. warum in unserer hochtechnisierten Gesellschaft die Umstellung auf erneuerbare Energien auf der Stelle trete. „Warum sollen gigantische Stromtrassen gebaut werden statt die dezentrale Stromerzeugung zu fördern? Warum gibt es Atomkraftwerke in der Nähe von Wohngebieten, aber bei der Windkraft gibt es unüberwindliche Hürden?“ Die Politik gebe den Bürgern keine Antwort, doch „uns ist es nicht egal, wie unsere Energie erzeugt wird!“
Musikalisch umrahmt wurde die Mahnwache an diesem Vorfrühlingsabend durch Gitarrist Harald Dobler, ebenfalls Mitglied von Zukunft Viechtach.
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Bündnis 90 / DIE GRÜNEN
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