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20.08.23 –
Der Parkplatz beim Ortseingang von Schweinhütt war am Montagmorgen Treffpunkt für einen Meinungsaustausch zur geplanten Ortsumgehung, für die der Planfeststellungsbeschluss besteht. Der Bundestagsabgeordnete Erhard Grundl (Bündnis 90 / Die Grünen) hatte dazu eingeladen. Erschienen waren, neben regionalen Mitgliedern von Grünen, ödp und Bund Naturschutz, MdL Toni Schuberl sowie Landratskandidat Markus Koller, aber auch Befürworter und Gegner des Straßenbauprojekts aus der Bevölkerung. Vom hohen Verkehrsaufkommen und Geräuschpegel der Straße, die durch den Ort führt, konnten sie sich hier mit eigenen Augen und Ohren überzeugen. Grundl lud alle Anwesenden ein, ihre Meinung zu den Plänen des Straßenbauamtes Passau zu äußern. Ein ortsansässiges Ehepaar bekannte sich klar zu dem Ausbauvorhaben und führte die hohe Lärmbelästigung und die verminderte Wohnqualität, aber auch die Unfallgefahr der bestehenden Lage vor allem für Kinder an.
Weitaus in der Überzahl waren allerdings die Personen, die den Sinn eines derart großen Eingriffs anzweifelten und verschiedene Lösungen „ein paar Nummern kleiner“ vorschlugen. Der Bundesverkehrswegeplan sei veraltet, argumentierten einige, die Straße habe nicht mehr die überörtliche Bedeutung, die vor 30 Jahren angenommen wurde. Auch das Dilemma, dass eine Umgehungsstraße manche Anwohner entlasten, wiederum andere aber beeinträchtigen würde, wurde mehrmals erwähnt. Flüsterasphalt und Lärmschutzwände, Über- oder Unterführungen sowie Sicherheitsoptimierungen könnten die aktuelle Situation wesentlich entschärfen; dass das viel Geld kostet, sei unbestritten, aber noch viel mehr Geld würde die große Umgehung kosten. Eindringlich appellierten einige Anwesende für ein Umdenken angesichts von Klimawandel und Artenschwund: „Wenn wir so weitermachen wie bisher, zerstören wir unsere Lebensgrundlagen!“ MdB Grundl stimmte der Wortmeldung zu, die sogenannten Ausgleichsflächen bei Straßenbaumaßnahmen seien oft „Augenauswischerei“.
MdL Toni Schuberl erinnerte daran, dass in Bayern aktuell ca. 11 Hektar Land pro Tag versiegelt werden. Das „inzwischen hervorragend ausgebaute Straßennetz“ sei zu pflegen und zu erhalten, aber man solle keine neuen Straßen mehr bauen. Er vermute, dass das Straßenbauamt Passau kleinere, einfachere Lösungen für Problemstellen zurückhalte, um den Druck für Großausbauprojekte hoch zu halten. Landratskandidat Markus Koller schlug den Bogen zum mangelhaften ÖPNV-Netz: „Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten.“ Zweigleisige Bahntrassen, wie ursprünglich vor 150 Jahren beim Bahnbau geplant, würden den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene verlagern. Auch dass durch Digitalisierung und Homeoffice der Individualverkehr in Zukunft vielleicht abnimmt, wurde als Argument gegen den Straßenneubau angeführt. Als gelungenes Beispiel wurde Viechtach erwähnt, wo ein überdimensionierter Ausbau der Bundesstraße verhindert werden konnte und nun zwei Ampeln eine verblüffend einfache „kleine Lösung“ bieten.
Abschließend wandte sich MdB Grundl noch einmal explizit an die Befürworter der Umgehungsstraße: Ihre Argumente nehme er sehr ernst, und auch für sie solle eine gute Lösung gefunden werden. Doch „eine Umgehung für die Umgehung“ lehne er ab, denn durch sie würde nur eine existierende Belastung auf andere weitergeschoben.
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