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Gut, dass es Europa gibt!

28.05.24 –

Die Ausstellung "Ein Balte in Bayern" in Regen-Weißenstein besuchten Mitglieder des Grünen-Kreisverbands Regen zusammen mit dem Europa-Listenkandidaten Alex Rohde (Freyung-Grafenau) am frühen Sonntagvormittag. Die Grünen wollen vor der Europa-Wahl darauf aufmerksam machen, dass mit europäischen Geldern auch wichtige Kultureinrichtungen in der Region gefördert werden. Auch für die Ertüchtigung des "Fressenden Hauses" sind Mittel des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) geflossen.

Eine aufschlussreiche und lebendige Einführung in die neue Dauerausstellung über den Dichter Siegfried von Vegesack (1888-1974) erhielten die Besucher von Grafikdesignerin Lisa Späthe, die in Zusammenarbeit mit Roland Pongratz und der Agentur Weißraum Media die Schau konzipiert und umgesetzt hat. Ausgehend vom großen runden Tisch, an dem ab 1918 unzählige Intellektuelle, Künstler, Familienmitglieder die Gastfreundschaft des Schriftstellers und Freigeists genossen haben, reihen sich in kluger Raumaufteilung und in Anlehnung an Vegesacks humorvolle Zimmernamen sechs Kapitel zu Leben und Werk aneinander: In der Koje "Bibliothek" geht es um die Archivschätze, die derzeit durch Barbara von Schnurbein erschlossen werden; die "Löwengrube" beinhaltet die weitverzweigte Familiengeschichte. Das "Gleisdreieck" behandelt das Unterwegssein des großen Reisenden von Vegesack, aber auch seinen Heimatverlust. Im "Burgzimmer" erhält man Informationen über den Dichter als Energie-Pionier – er ließ auf dem Burgkasten ein Windrad erbauen; auch sein ziviler Ungehorsam wird hier hervorgehoben, saß er doch im Gefängnis, weil er die gehisste SS-Flagge entfernen lassen hatte. Das "Blumenzimmer" war die Umschreibung für die Toilette – gemäß den Quellen ist diese Ausstellungs-Koje ebenfalls mit Seiten aus Blumenkatalogen tapeziert. Das "Atelier" ist das Scharnier von Vegesacks Werk zu dessen Nachhall in der Gegenwart – neu aufgelegte Bücher im lichtung verlag, sowie Emil Spiewoks 360-Grad-Film "Flucht in die Wälder".

Grünen-Stadträtin Petra Wulff-Werner bedankte sich bei Lisa Späthe herzlich für die Einführung. Sie betonte, wie wichtig es sei, dass "wir Europa haben"; oft sei gar nicht bekannt, für was in der Region schon europäische Mittel geflossen sind, etwa für die Boulderhalle in Viechtachs Jugendzentrum. Der grüne Europa-Listenkandidat Alex Rohde fügte an, diese neue Schau zeige, "dass Europa nicht nur Geld kostet". Es gebe viele Fördermittel, die Europa vor allem für den ländlichen Bereich zur Verfügung stelle: "Projekte wie diese Ausstellung, die die Geschichte am Leben halten, fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt!"
 

Ein Balte in Bayern

— der Schriftsteller Siegfried von Vegesack

G‘spinnata Baron, Dichter, Geschichtenerzähler, Grenzgänger, Weltbürger, Heimatloser, Turmbesitzer, Gastgeber, Bohemien, bayerischer Balte — die neue Ausstellung im 3. Obergeschoss des ›Fressenden Hauses‹ in Weißenstein präsentiert das facettenreiche, abenteuerliche und schöpferische Leben des Schriftstellers Siegfried von Vegesack.

Der Dichter und seine erste Ehefrau, die schwedische Schriftstellerin Clara Nordström, erwerben den ›Turm‹ in Weißenstein im Jahre 1918 für 8000 Mark. »Mit vierundsiebzig Bierseideln, sechs steinernen Kanonenkugeln und einem ungeheuren runden Tisch« richten sie sich dort »gemütlich« ein.

Als scharfer Beobachter seiner Umgebung, der Menschen um ihn herum und als Meister im Heraufbeschwören von Erinnerungen erzählt Siegfried von Vegesack mitreißende Geschichten gespickt mit einer gesalzenen Prise Humor und Selbstironie. Sein Gesamtwerk umfasst etwa 55 Bücher, darunter Romane, Erzählungen, Lyrik, Dramen, Essays, Kurzgeschichten oder Reiseberichte.

In sechs Kapiteln – aufgeschlagen rund um den großen hölzernen Tisch – gibt die multimediale Ausstellung spannende Einblicke in von Vegesacks Schaffenswelt, sein privates Umfeld und das außergewöhnliche Leben im Turm. Hörstationen, Filmausschnitte, großformatige Fotografien, Bücher, Dokumente und skurrile Objekte aus dem Nachlass der Familie von Vegesack illustrieren vergangene Zeiten, den ›Turm und die Türmer‹.

Ein besonderes mediales Erlebnis ist der 360°-Film ›Flucht in die Wälder‹ von Emil Spiewok. Der junge Weißensteiner Filmemacher erzählt nach einer wahren Begebenheit von Siegfried von Vegesacks rebellischem Geist.

Maßgeblich gefördert wurde die Ertüchtigung des ›Fressendes Hauses‹ durch das Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, die Kulturstiftung des Bezirks Niederbayern und den Landkreis Regen.

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