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„Es reichen einfachere Mittel zur Optimierung“

Gutachten deckt Mängel und Lücken in der B85-Planfeststellung auf Wulf Hahn informierte auf Einladung des Grünen-Kreisverbands Regen

20.06.21 –

Das durch den Grünen-Kreisverband Regen in Auftrag gegebene, durch Spenden finanzierte Gutachten zur Planfeststellung B85-Verkehrsknoten (>Download) wurde am Freitagabend in einer offenen Online-Veranstaltung vorgestellt. Kreisvorsitzende Nicole Herzog begrüßte die Teilnehmer darunter auch MdB Erhard Grundl, sowie Wulf Hahn vom Marburger Sachverständigenbüro „Regio.Consult“ für Verkehrs- und Umweltmanagement. Dieser gab eingangs Auskunft über das Recht aller Bürger, gegen das umstrittene Planfeststellungsverfahren zu protestieren: „Noch bis einschließlich 22. Juni können Sie eine formlose Einwendung entweder direkt an die Regierung Niederbayern, Postfach, 84023 Landshut senden oder beim Bauamt der Stadt Viechtach abgeben.“ Es gebe keine formellen Vorgaben, das Schreiben könne auch handschriftlich verfasst werden: „Wer keine Einwendung einsendet, signalisiert, dass er mit der vorgeschlagenen Planung einverstanden ist.“

Anschließend erläuterte Hahn die „fachgutachterliche Stellungnahme“ zum Planfeststellungsverfahren des Staatlichen Bauamts Passau. Fazit: Die Planung weist erhebliche Mängel und Lücken auf. Hahn belegte dies mit Beispielen: Bei der schalltechnischen Berechnung sei nur der Nahbereich, ausschließlich Schulzentrum und Wohngebiet, untersucht worden, außerdem sei nur passiver Lärmschutz geplant. Gemäß Wasserrahmenrichtlinie wäre ein eigenes großes Gutachten notwendig gewesen. Bei der Tausalzberechnung wurden keine Spitzen berücksichtigt. In das FFH-Gebiet (europäisches Schutzgebiet für Natur und Landschaft) des Pfahlriegels würde der große Knotenausbau massiv eingreifen: „Die Beeinträchtigungszone reicht deutlich erkennbar in das FFH-Gebiet hinein.“ Eine Umweltverträglichkeitsprüfung wäre unbedingt notwendig gewesen. Die Behauptung des Staatlichen Bauamts Passau, die Ampel habe die Verkehrssicherheit an der sogenannten Rehau-Kreuzung nicht wesentlich verbessert, entspreche nicht den Tatsachen. Gutachter Hahn betonte, sein Büro habe nur einen Teil der Planfeststellungsunterlagen überprüft, doch diese Schlussfolgerung lasse sich ziehen: „Der großdimensionierte Ausbau des Knotens ist nicht notwendig. Es reichen einfachere Mittel zur Optimierung.“ Der Sachverständige beantwortete anschließend diverse Fragen der Teilnehmer. Das komplette Gutachten von „Regio.Consult“ kann bei Nicole Herzog angefordert werden: nic.herzog@web.de oder 0160/96907834.

BU: Grünen-Kreisvorsitzende Nicole Herzog begrüßte neben Referent Wulf Hahn die Teilnehmer, darunter auch MdB Erhard Grundl.

Bildschirmfoto: Bündnis 90 / Die Grünen

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