Unsere Spitzenkandidatin Katharina Schulze zu Besuch in Viechtach

06.08.18 –

Zu einem Gespräch über den regionalen öffentlichen Personennahverkehr besuchte am Freitagvormittag Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen im Bayerischen Landtag,  den Go-Vit-Infopoint am Viechtacher Bahnhof.  Auf Einladung des Regener Landtagskandidaten Jens Schlüter hatte sie sich zuvor mit der Grünen-Kreisvorstandschaft in der Schnitzmühle über innovative Tourismuskonzepte im Bayerwald informiert und war dann mit der Waldbahn nach Viechtach gefahren. Jens Schlüter begrüßte die Gesprächsrunde, die von Infopoint-Leiter Richard Enzmann mit Getränken versorgt wurde.

Sehr interessiert zeigte sich Schulze an den Ausführungen des Go-Vit-Vorsitzenden Wolfgang Schlüter, der gleich „in medias res“ ging: Nun, da der Bahn-Probebetrieb zwischen Gotteszell und Viechtach um weitere drei Jahre verlängert sei, brauche es eine politische Entscheidung, um den ersehnten Dauerbetrieb zu erreichen. Er berichtete von der Go-Vit-Fahrt nach München, als man Verkehrsministerin Ilse Aigner nicht nur einen Kuchen in Waldbahn-Form, sondern auch die Petition für den Dauerbetrieb überreicht hatte.  Auf dieser Eingabe, die im Landtag behandelt werden wird, ruhen nun große Hoffnungen. Wolfgang Schlüter betonte, das vielzitierte 1000-Fahrgast-Kilometer-Kriterium  beruhe auf einem „Beschluss aus dem vorigen Jahrtausend, als der ÖPNV noch keine Rolle spielte“.  Die Länder hatten sich dieses Mindestziel für die Wirtschaftlichkeit zu reaktivierender Nebenstrecken gesteckt, und dieser Beschluss könne nur auf dem politischen Weg revidiert werden. „Nicht nur die Zahl 1000 soll entscheidend sein“, forderte er: Der Bahnbetrieb sei der Beginn eines vorher nicht existenten ÖPNV in der Region, die Strecke Gotteszell-Viechtach stärke die Hauptstrecken und sei ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, unterstützt durch das GUTi-Ticket. Angesichts des Klimawandels müsse sei eine Mobilitätswende überfällig: „Die dritte Startbahn in München brauchen wir nicht, wir brauchen flächendeckenden, vernetzten ÖPNV!“

Katharina Schulze zeigte sich beeindruckt von dem großen bürgerschaftlichen Engagement für die Bahnstrecke. Politische Weichen seien zu stellen, damit Menschen auch ohne Auto „von A nach B und von B nach A“ kommen. „Ihr habt eine herrliche Landschaft, und ihr seid die Leute vor Ort, die sich dafür einsetzen, dass dieser Ort lebenswert bleibt“, wandte sie sich an die Go-Vit-Aktivisten. Kreisrätin Sigrid Weiß erklärte, die vom Kreistag favorisierte Option, den Landkreis-Anteil  von jährlich 500.00 Euro in ein übergreifendes Mobilitätskonzept zu investieren, biete eine riesige Chance: „Der Landkreis Regen kann ein ÖPNV-Vorzeige-Landkreis werden!“

Ausdrücklich lobte Katharina Schulze die persönliche Kundenberatung in der Waldbahn, wo man die Tickets nicht am Automaten erwerben muss, sondern bei den freundlichen Zugbegleitern.  Damit die Akzeptanz der Allgemeinheit für öffentliche Verkehrsmittel schneller geht, müsse er „attraktiv und einfach“ gemacht werden, sagte sie. Länderbahn-Marketingleiter Michael Pfeffer merkte an, dass das Bayerwaldticket für 9 Euro diese Anforderung schon erfülle – es sei einen ganzen Tag lang im gesamten Waldbahnnetz  für Bus und Bahn gültig. Dass an Bahnhöfen und Haltestellen noch viel Verbesserungspotential ist, meinte Wolfgang Schlüter. „Wir hätten das Geld, um Bahnhöfe und Infrastruktur zu verbessern“, sagte darauf die Landtagsabgeordnete, den Grünen sei es wichtig, dass nicht nur in den Straßenbau, sondern in die ÖPNV-Infrastruktur investiert werde. Michael Pfeffer, Marketingleiter der Länderbahn, warf ein,  die Strecke nach Gotteszell sei nie stillgelegt worden und ihre Infrastruktur sei intakt, es handle sich genau genommen also nicht um eine Reaktivierung.

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