"Die Grünen, das sind meistens berufslose Leute, die nie ihr Geld verdienen mussten und vom Staat leben."

12.11.19 –

„Mit großer Verwunderung habe ich die Äußerung von Helmut Markwort gelesen, dass "die Grünen [...] meistens berufslose Leute [sind], die nie ihr Geld verdienen mussten und vom Staat leben", die er bei der Nominierungsveranstaltung von Josefa Schmid in Kollnburg von sich gegeben hat.

Offenbar schätzt er Forstarbeiter, Krankenpfleger, Landwirte als sehr gering ein, denn die Berufe haben einige Abgeordnete vor ihrer Landtagsarbeit tagtäglich ausgeübt. Es kann halt nicht jeder wie Helmut Markwort sein Geld damit verdienen, indem er am Sonntagvormittag im Bayerischen Fernsehen bei einem oder zwei Weißbier schlaue Selbstgefälligkeiten von sich gibt oder mit seinem Magazin Focus jede Woche eine andere Sau durchs Dorf treibt.

Aber vielleicht ist er auch nur neidisch auf die GRÜNEN. Sind diese doch mittlerweile nicht nur bei Gründern und Start-ups deutlich beliebter als die FDP. Oder ist er neidisch auf die GRÜNEN, weil sich diese ihrer Verantwortung auch zum Regieren stellen, und nicht Hals über Kopf davon laufen wenn es ernst wird? Oder ist Helmut Markwort noch angeschlagen, dass ihn der Bayerische Rundfunk als Rundfunkrat abgelehnt hat, mit der Begründung dass es Markwort mit der Trennung persönlicher und allgemeiner Interessen nicht immer so genau nimmt. 

Legendär ist auch ein Interview mit Roger Willemsen von 1995 in dessen nach ihm benannter ZDF-Talksendung. Willemsen konfrontierte ihn damals mit journalistischen Fehlern und dem Vorwurf tendenziöser und parteilicher Berichterstattung. Auf Markworts Hinweis, einen völlig falschen Eindruck zu erwecken, erwidert Willemsen trocken: „Sie loben sich ja selbst schon genug.“ In einem späteren Interview über diese Begegnung sagt der vor drei Jahren verstorbene Moderator: „Es war nötig, über Lügen bei ‚Focus‘ alles so rappeldicht zu recherchieren, dass Markwort fassungslos zugucken musste, dass jemand etwas wusste, von dem er glaubte, es sei geheim.“

 

Jens Schlüter, Bezirks- und Kreisvorsitzender

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