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„Wasserkraft ist das Notstromaggregat der Bevölkerung“

19.07.22 –

Grünen-Kreisverband Regen traf sich mit Umweltingenieur Christoph Pfeffer

Das Wasserkraftwerk im Kurpark Regen hat der Grünen-Kreisverband Regen zum Treffpunkt für die Juli-Monatsversammlung gewählt. Den Umweltingenieur Christoph Pfeffer hatten die Teilnehmer eingeladen, um sich über naturschonende Stromerzeugung aus Wasser informieren zu lassen. Pfeffer ist ein leidenschaftlicher Befürworter von Kleinwasserkraftanlagen. Deren Förderung von Seiten der Bundespolitik stand vorübergehend zur Diskussion, wird aber nun im Rahmen des massiven Ausbaues regenerativer Energien weiter gewährt. Die Anlagen haben allerdings bei Naturschützern oft keinen guten Ruf; diese befürchten eine Beeinträchtigung des Ökosystems und der Fischpopulationen. Pfeffer räumte den Konflikt „Energie gegen Ökologie“ ein; dieser werde aber bei der innovativen Hydroenergiegewinnung entschärft, da die Technik sich enorm verbessert hat: „Wir wissen viel mehr als vor hundert Jahren!“ Nun seien sowohl die bayerische Regierung als auch der Bezirk in der Pflicht, Verwaltungsabläufe anzupassen und Genehmigungsprozesse zu beschleunigen: „Wir brauchen Lösungen statt Verhinderungen!“ Am Beispiel der Wasserkraftschnecke im Kurpark erläuterte er die sanftere Art der Energiegewinnung: „Die Schnecke dreht sich langsamer als eine konventionelle Turbine und ist darum wenig gefährlich für Fische.“ Für den Tierschutz sorge auch ein integrierter moderner Fisch-Pass. Pfeffer forderte von der Politik einen „Innovations-Kick“, man solle nicht den Stillstand verwalten, sondern auf den Stand der Technik „noch was drauflegen“. Vor allem die Anbindung von Zulaufbächen sei wichtig, zu viele seien verrohrt. 80 % des Haushalts-Strombedarfs im Landkreis Regen seien durch Hydroenergie gedeckt. Diese sei weniger volatil als andere erneuerbare Energiequellen und darum „das Notstromaggregat der Bevölkerung“. Die dezentrale Stromerzeugung durch „Energieinseln“ sei zukunftsweisend. Auf die Frage nach den Auswirkungen von weniger Niederschlag erläuterte Pfeffer, es gebe heute mehr extreme „Spitzen“, wohingegen die früher konstante Flüssigkeitszufuhr durch die Schneeschmelze inzwischen entfalle sowie die allgemein steigende Temperatur mehr Verdunstung verursache. „Die Anlagen kann man aber anpassen!“ Das gelte sowohl für Starkregenereignisse als auch für Trockenphasen. Kreisrat Egid Werner plädierte für eine Neuüberplanung des Energienutzungsplans bezüglich der Wasserkraft. Christoph Pfeffer meinte, an geeigneten Stellen sollten sogar neue Kleinkraftwerke erlaubt und im Gegenzug ineffiziente abgebaut werden. Zum Schluss des informativen Ortstermins wurden noch einige Szenarien durchgespielt wie z.B. Pumpspeichertechnik oder PV-Flächen auf Wasser. Einig waren sich die Grünen mit Christoph Pfeffer, dass angesichts des dramatischen Klimawandels die Wasserkraft als „ureigene Energiequelle“ genutzt und optimiert werden soll.

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